Wir Jugendliche in Deutschland haben keinen Krieg in unserem Land erlebt und unsere Eltern und Großeltern größtenteils ebenfalls nicht.
Wir unterscheiden zwischen dem großen Frieden zwischen Ländern, Völkern und Religionsgemeinschaften und dem kleinen Frieden, unter dem Jeder etwas anderes verstehen kann:
Für den einen ist es Frieden, wenn man seine Ruhe hat und von nichts gestresst wird. Für den anderen ist es ein kleiner Ort, sei es ein Restaurant oder ein Stadtpark, einfach ein Platz, an dem man sich entspannen und über Dinge nachdenken kann.
Ich habe drei Jugendliche nach ihrer Meinung über den Frieden und seine Bedeutung gefragt und die folgenden Antworten bekommen:
Das alles ist der kleine Frieden, den sich jeder anders vorstellt und wünscht und über den wir Jugendlichen nachdenken können, weil wir nicht im Krieg aufgewachsen sind.
Es wird meiner Meinung nach nie möglich sein, einen großen Frieden auf der Welt zu schaffen, da es leider immer Menschen gibt, die aus Kriegen einen großen Nutzen ziehen, weil sie Waffen herstellen und verkaufen und damit riesige Summen verdienen, andere bestehlen und ausrauben wollen oder weil sie einfach nur voller Hass sind, und töten und zerstören wollen und behaupten, dass sie im Namen des Glaubens handeln.
Dieser Hass und diese Gewalt stören den Frieden immer wieder an vielen Plätzen auf der Erde. Das führt dazu, dass dort Chaos, Unsicherheit, Wut und Trauer herrschen.
Unschuldige, die den Krieg nicht wollen, müssen am meisten darunter leiden, weil sie ihr Hab und Gut oder sogar ihr Leben verlieren.
Besonders Kinder und Alte sind davon betroffen. Die Kinder können nicht zur Schule gehen und verlieren ihre Eltern, die Alten und Schwachen bekommen keine Hilfe und Unterstützung mehr.
Auf einer Klassenfahrt haben wir vor zwei Jahren das ehemalige Konzentrationslager in Auschwitz besichtigt und zur Vorbereitung darauf im Unterricht über den zweiten Weltkrieg gesprochen. Es war das erste Mal, dass ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe.
Der Tag in Auschwitz war für mich sehr schlimm und ich kann immer noch nicht verstehen, warum so viele Menschen ohne Grund getötet und vernichtet wurden, nur weil sie einen anderen Glauben hatten.
Nach dem Ende des Krieges waren die Gefühle der Menschen zwischen Freude und Trauer gespalten. Die Menschen, die in großen Städten lebten, brauchten keine Angst mehr davor zu haben, Tag und Nacht mit Bombenangriffen von feindlichen Mächten rechnen zu müssen.
Die wenigen noch lebenden Juden wurden nicht mehr von den Nazis verfolgt und konnten sich endlich sicher fühlen und auch die Konzentrationslager, in die sie verschleppt wurden, gab es nicht mehr.
Trotzdem konnte man das Massenmorden der Nazis nicht ungeschehen machen und Viele haben erst dann erfahren, wie grausam Menschen in Konzentrationslagern gequält und ermordet wurden.
Es gab Viele, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und sich ein neues Leben an einem anderen Ort aufbauen mussten.
Städte waren zerstört, es gab nicht mehr genug zu essen und viele Männer waren noch in der Gefangenschaft.
Aber es herrschte Frieden und jeder hatte die Möglichkeit, sich ein neues Leben im Frieden aufzubauen und dafür zu sorgen, dass es nie wieder Krieg in Deutschland geben wird.
Ich persönlich möchte im späteren Leben kein Soldat werden und keine Konflikte mit Gewalt lösen, sondern mit Gesprächen und Diskussionen.
Fabian
S.: „Wenn sich alle Menschen akzeptieren und sich helfen, ist das für mich Frieden.“
M.: „Für mich ist Frieden, wenn niemand wegen bestimmter Dinge gestresst oder verfolgt wird.“
J.: „Ich finde, dass es wichtig ist, dass sich Eltern und Geschwister innerhalb der Familie gegenseitig Raum geben und alle darauf achten, dass es untereinander keine Streitigkeiten gibt.“