Die Unsichtbaren

 

 

 

 Verkündigungsteams

 Einstimmig beschlossen! Die evangelische Kirche im Hochtaunus hat am 15.11.2024 für ihre fünf Nachbarschaftsräume

die Verkündigungsteam gebildet. Die Synode des Dekanats hat gestern den neuen Sollstellenplan für die 2025-2029

beschlossen. Damit können die Verkündigungsteams zum 1. Januar voll loslegen. Mehr Info folgt auf dieser Seite …

 

 
 

 

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Und?

Verstehen Sie, was gesprochen wird?

Klar!

Denn auch, wenn wir die Sprache nicht kennen oder können  -  das Gebet kennen wir alle.

 

 

Vaterunser, wie es in der Kita gesprochen wird.

 
 
 
 
 
 
 

 

Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD)

Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) begleitet Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
mit einer lebensverkürzenden Erkrankung ab der Diagnose, im Leben, im Sterben und über den Tod hinaus.


Die 18 ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind in der Begleitung der Familien, der Öffentlichkeitsarbeit
und im Büro im Einsatz. Für die Familien ist das Angebot kostenfrei. Der Dienst finanziert sich überwiegend durch Spenden.

Der AKHD Bad Homburg/Taunus ist einer von über 30 Diensten des Deutschen Kinderhospizverein e.V. mit Sitz in Olpe (NRW).
Der Verein gilt als Wegbereiter der Kinderhospizarbeit in Deutschland.

Ansprechbar ist die Koordinationsfachkraft Diana Milke unter: 06172-9956680 oder per Mail: taunus@deutscher-kinderhospizverein.de.
Informieren Sie sich zusätzlich unter www.akhd-taunus.de

 

Syrien

7 Milliarden Menschen leben Ende 2016 auf unserem Planeten und trotz aller technologischen, kulturellen und wissenschaftlichen Errungenschaften ist die Existenz vieler Probleme nicht von der Hand zu weisen - Hunger in Afrika, ökologische Probleme, etc… Doch unter all diesen Problemen gibt es eines, das beängstigend ist und die Menschheit schon immer bedroht hat: Krieg.
Die Menschheit war in der Vergangenheit immer wieder in Kriege verwickelt. Da muss man nicht weit in der Geschichte zurückgehen. Die Gesamtzahl an militärischen und zivilen Opfern im ersten Weltkrieg betrug über 38 Millionen. Der zweite Weltkrieg war in absoluten Zahlen an Toten der tödlichste militärische Konflikt in der Geschichte - über 60 Millionen Menschen starben.
Und bis zum heutigen Tag können wir uns an kein Zeitalter erinnern, an dem es nicht irgendwo auf der Erde Krieg gab. Der Vietnamkrieg, der Golfkrieg, der Krieg im Irak, der Konflikt in Eritrea, der Afghanistankrieg und der immer noch währende Krieg in Syrien.
Wir sollten uns nicht damit aufhalten die Beweggründe von Nationen für solche Taten oder die lange Geschichte dieser Konflikte zu diskutieren, sondern wir sollten über die Auswirkungen und den Einfluss sprechen, die solche katastrophalen Ereignisse haben.
Menschen leben ein sogenanntes "normales Leben" - man macht Zukunftspäne, studiert, arbeitet, die Kinder lernen in der Schule oder an der Universität, um in positiver Weise zur Gesellschaft beizutragen. Man hat Pläne, Beschäftigungen, Hoffnungen, einen Arbeitsplatz. Man denkt man hat Kontrolle über sein eigens Leben und die Zukunft. So verläuft bei vielen Menschen das Leben. Doch plötzlich verändert der Krieg alles - er rüttelt an den Grundfesten unseres Lebens, er beeinflusst, wie wir das Leben sehen. Die Angst kontrolliert alles - die Angst vor Verlust, die Angst vor dem Tod ... Unsere Hoffnung unsere Lebensziele zu erreichen weicht der Hoffnung zu überleben und am Leben zu bleiben.
Syrien war ein ruhiges Land. Man lief durch die Straßen der Städte und nahm pulsierendes Leben wahr - Kinder am Morgen auf dem Weg zur Schule, Menschen auf den Märkten, Menschen auf dem Weg zur Arbeit, Ladenbesitzer, die ihre Geschäfte öffnen, junge lachende Menschen, spielende Kinder. Man ist ein Teil dieses Lebens ... man hat Träume, Pläne werden geschmiedet, jeder denkt an eine Zukunft, die er sich erträumt... Wenn man die syrische Gesellschaft beschreiben soll, kommt einem der Begriff "Harmonie" in
den Sinn. Wenn man auf die Geschichte zurückblickt, dann war Syrien ein Ort für viele Bevölkerungsgruppen und eine Mischung verschiedenster Religionen. Die Menschen hatten sich daran gewöhnt ohne Probleme zusammen zu leben. Kirchen wurden neben Moscheen erbaut, die Schulen wurden von Schülern verschiedenster religiöser Gemeinschaften besucht und die syrische Gesellschaft litt an keinem direkten oder größeren Konflikt, der auf die Unterschiede in der gesellschaftlichen Zusammensetzung zurückgeführt hätte werden können...
Während der letzten zwei Jahrzehnte hatte sich Syrien schnell in den Entwicklungssektoren Agrikultur, Industrie und Bildung weiter entwickelt und die jüngere Generation spielte eine große Rolle im Vorantreiben dieser Entwicklungen ...
Vor 5 Jahren fing der Krieg an und auf einmal begann sich dieses Leben und diese ruhige Realität zunehmend zu verändern. Zuerst waren sich die Menschen nicht bewusst, dass sich ihr Leben vollständig verändern würde. Nach und nach nahm der Krieg mit seiner Härte Einzug in das Leben der Menschen in Syrien. Die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich und die Menschen erfuhren, was es bedeutet, im Krieg zu leben. Zu Anfang erwartete niemand, dass dieser Krieg so lange dauern und so schlimm werden würde. Die Menschen hofften, dass alles wieder so werden würde wie zuvor, dass sie eines Tages ihr Leben weiterleben könnten, dass sie sich ihr eigenes und das Leben ihrer Kinder aufbauen könnten. Und so wartete jeder. Doch die ganze Situation wurde nur schlimmer...
Die Grundbedürfnisse der Menschen konnten nicht mehr befriedigt werden. Die Wasser- und Stromversorgung war beeinträchtigt. Die Preise für für Teibstoff, Heizöl und Lebensmittel stiegen. Das Leben wurde zusehends härter ...
Die Nichtbefriedigung von Grundbedürfnissen ist etwas, mit dem man umgehen kann, solange Hoffnung besteht, dass der Krieg enden wird, aber niemand kann mit Todesangst umgehen. Je komplizierter die Lage wurde, desto gefährlicher wurde die Situation. Explosionen, Bomben, Kugeln, Geschütze, Raketen, gesprengte Autos ... die Straßen in einigen Stadtgebiten der größeren Städte wurden zu Kriegsfronten. Alls war dem Zufall überlassen. Jeder Schritt konnte dein letzter sein. Wann immer du eine Explosion gehört hast, hast du deine Familie kontaktiert, um sicherzustellen, dass es allen gut geht. Menschen fingen an zu sterben. Niemand konnte begreifen, was passierte. Die Menschen lebten ihr Leben weiter. Sie kämpften gegen
die Angst und glaubten, dass dies alles an irgendeinem Punkt enden würde. Jeder verlor etwas, oder jemanden.
Jahr um Jahr ging mehr Hoffnung verloren. Der Krieg ging weiter und die Situation verschlechterte sich. Ein guter Tag ist, wenn deinen Familienangehörigen und Freunden nichts zustößt. Wenn sie das Glück haben Elektrizität zu bekommen, können die Menschen 2 oder 3 Stunden am Tag am Fernsehen verfolgen, in welch schlechter Lage sie sich befinden. Ihr Land wird auf den internationalen Kanälen erwähnt. Syrien ist auf einmal berühmt. Jedoch nicht seiner großen Geschichte oder seiner Schönheit wegen, sondern wegen Krieg und Opferzahlen, wegen der Anzahl an täglichen Explosionen oder an zerstörten Familien. Nicht wegen seiner Kunst und Kultur, sondern wegen der Anzahl an Extremisten, die irgendwie ihren Weg ins Land gefunden haben ... Syrien steht heute als Sinnbild für Tod, Krieg und Tragödie.
Dörfer wurden zerstört, überall Explosionen. Wohnbezirke wurden zu Kriegsschauplätzen. Menschen verloren ihr Hab und Gut und hatten keine Bleibe mehr. Ganze Familien wurden auseinandergerissen. Überall war es gleich schlimm.
Die Zukunft der Menschen war ruiniert, ihre Hoffnung war verschwunden. Jeder wollte nur noch am Leben bleiben und nicht Zeuge tragischer Morde oder gewaltsamer Bluttaten, die jederzeit passieren konnten, werden.
Die einzige Hoffnung der Menschen bestand in der Flucht. Ihre Hoffnung weiter in Syrien leben zu können war erloschen. Ihr altes Leben war vorbei und sie wussten, dass dieser Krieg noch lange dauern würde. So lange, dass sie es nicht mehr würden ertragen können. Jeden Moment kann ein Familienmitglied getötet werden. Und der Countdown läuft. Sie packen ihre Sachen zusammen, verkaufen, was Ihnen noch geblieben ist, und gehen weg.
Die Menschen verließen das harte Leben im Krieg, nur um eine ähnlich desaströse wirtschaftliche Lage in den Nachbarländern - Libanon, Jordanien, Irak, Ägypten, Türkei - anzutreffen. Sie flohen, um sich in Sicherheit zu bringen, und fanden sich in Situationen, die oft nicht besser waren als zuhause in Syrien ... Mit Menschen überfüllte Zelte, keine Arbeit, kein Geld, unzureichende medizinische Versorgung, keine Schule für die Kinder, nicht genug Essen. Menschen starben in der Kälte des Winters.
Deine Möglichkeiten sind eingeschränkt und ein Mensch, der vor dem Krieg flieht, ist ein Opfer für Leute auf dem Schwarzmarkt. Der Krieg
hat ihm sein altes Leben genommen. Die Art und Weise, wie er in den anderen Ländern behandelt wurde, hat ihm seine Würde genommen. Und jetzt wollen die Schlepper ihm das nehmen, was ihm von seinem Geld noch übrig geblieben ist. Doch die Menschen hatten keine andere Wahl. Die Flucht nach Europa war die einzige Hoffnung für sie wieder an Land zu kommen und zu leben.
So machten sie sich auf die Reise. Eine Reise mit großen Gefahren, erfüllt mit Angst, eine Reise ins Ungewisse. Eltern, Kinder, junge Menschen begaben sich auf die Reise in die Wildniss und über das Meer.
Jeder versucht sie zu beruhigen und verspricht ihnen, dass ihre Reise sicher sein wird und dass sie nicht leiden werden müssen wie manche vor Ihnen, wenn sie nur genug Geld bezahlten. Es war, als würde man eine Urlaubsreise buchen. Man verhandelte über den Preis und wenn man nach dem Manager des Unternehmens fragte, bekam man keinen Namen genannt. Plötzlich findet man sich in einem unbekannten komplizierten Netzwerk, von dem man weiss, dass man ihm nicht trauen sollte. Aber welche Wahl hat man? Man sieht, wie Menschen auf der Reise sterben, aber man sieht auch die, die vorbeifahren und es sicher an Land schaffen. Sie schließen die Augen und machen sich auf den Weg.
Wälder, Wüsten, Meer, Seen, Flüsse, Bahnschienen, Laufen in der Nacht, Hunger, Durst, Angst - der Weg ist gepflastert mit allen möglichen schrecklichen Situationen. In schwierigen Situationen stellen Sie ihre Entscheidung in Frage und sehnen sich nach ihrem Leben vor dem Krieg. Sie sind überwältigt von allem, was sie ertragen mussten - entweder in ihrem Land oder in der Situation, in die sie sich gebracht haben. Doch der Weg zurück scheint noch schrecklicher. Bei jedem zögernden Schritt erinnern Sie sich an den Kugelhagel und die Explosionen und dann gehen sie vorwärts mit Tränen in den Augen und zitternder Kehle ... Ihr Verstand ist nicht in der Lage die Realität zu begreifen. Sie befinden sich im Niemandsland, in der Gefolgschaft von Menschen, die sie nicht kennen, auf dem Weg in Länder, die sie nicht kennen. Sie haben Angst von der Polizei aufgegriffen zu werden wie Kriminelle. Doch ihr einziges Vergehen ist doch nur, dass sie leben wollen.
Manche werden auf dem Weg Zeuge schrecklicher Vorkommnisse, manche werden verletzt, manche werden von der lokalen Polizei ins Gefängnis gesteckt, manche werden auf dem Weg von Banden ausgeraubt und manche erreichen ihr Ziel nach einer langen verrückten Reise, doch manche verlieren auch ihr Leben.
Die Auswirkungen des Krieges machen nicht an der Grenze halt, egal, wohin man geht oder wie man sein Leben weiterlebt und überlebt. Ganz tief in dir drinnen ist etwas verloren gegangen, ein Teil von dir selbst, die Verbindung zwischen dir und deiner Vergangenheit, deiner Heimat.
Die Freude und das Glück darüber das Ziel erreicht zu haben beruht auf dem Wissen überlebt zu haben. Es ist ein überwältigendes Gefühl auf dem Weg nicht gestorben zu sein, doch die Herausforderungen bleiben bestehen ...
Sie werden willkommen geheißen von Menschen, die Ihnen die Hand reichen und Mitgefühl für sie und ihre Situation zeigen. Die Regierung versorgt sie mit allem, was sie brauchen. Jetzt sind sie sicher und fühlen sich willkommen geheißen ... Als sie beschlossen ihr Land zu verlassen, wussten Sie, dass dies nicht nur das Ende ihres bisher gekannten Lebens und ihrer Kultur sein würde, sondern auch der Beginn eines neuen Lebens.
Viele Menschen kamen nach Deutschland - Familien, junge Menschen, alte Menschen. Doch manche junge Menschen kamen ohne ihre Eltern und ihre Anzahl ist nicht klein.
Unter ihnen sind Schüler, die ihre Schulausbildung nicht abgeschlossen haben. Manche von ihnen haben gar keine Ausbildung. Ihre Herausforderung besteht darin ihre Ausbildung fortzusetzen und etwas für die Zukunft zu tun, nicht ein Opfer des Krieges zu bleiben und Fähigkeiten ungenutzt zu lassen.
Der Schlüssel zur Integration in die neue Gesellschaft ist die Sprache. Sie ist das wichtigste Element, um zwischen ihnen und der neuen Kultur Brücken zu bauen. In der Lage zu sein sich auszudrücken, seine Bedürfnisse, Gefühle, sich erklären zu können, das ist der Schlüssel, um wieder eine positive Rolle einnehmen zu können, nicht von anderen abhängig zu sein, seinen eigenen Lebensunterhalt verdienen zu können.
Ich glaube wir haben viel zu bieten. Einen starken Willen und den Wunsch die Zukunft zum Besseren hin zu verändern, sowohl für uns als auch für die Gesellschaft, die uns mit offenen Armen willkommen geheißen hat.

Der Verfasser dieses Artikels ist dem Redaktionsteam persönlich bekannt. Er möchte aber anonym bleiben.

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