Im Hochtaunusstift (HTS) und bald auch wieder in der Seniorenwohnanlage in der Gustav-Heinemann-Straße werden einmal im Monat Andachten für Senioren angeboten. In beiden Häusern ist es willkommen, wenn auch Menschen aus der Nachbarschaft teilnehmen.
Wer mit anderen alten Menschen zusammen eine Andacht feiert, kann zu Wort kommen und von seinen Erfahrungen erzählen und gestärkt werden. Eine biblische Geschichte kommt durch Bilder, Symbole oder Klänge nah. Viele Sinne kommen zum „Einsatz“: Hören, Fühlen, Tasten, Sehen, Riechen, sich bewegen- je nach Geschichte und nach den individuellen Möglichkeiten derer, die dabei sind. In der Seniorenwohnanlage möchten manche selbst Texte in die Andachten einbringen, die ihnen wichtig sind, die ihren Glauben ausdrücken oder die ihnen in einer bestimmten Lebensfrage geholfen haben.
Der ökumenische Besuchsdienstkreis unterstützt diese Arbeit im HTS seit Jahrzehnten. Konfirmanden und Konfirmandinnen bringen sich ein: mit Musik, mit Gebeten, mit veranschaulichenden Erzählformen. Was allen gut tut ist, dass es nicht um Klugheit und Fehlerlosigkeit geht, sondern um Freundlichkeit und um Herzlichkeit, die verbindet.
Musik ist eine besondere Kraft in diesen Gottesdiensten. Darum haben wir einen großen Wunsch: wer sich an einem Termin einmal einbringen will mit seinem Instrument und einfach 1-2 Stücke beitragen kann, der melde sich bitte bei Pfarrerin Ursula Trippel.
Ich habe mich für das Konfi- Praktikum im HTS entschieden, weil ich etwas Neues kennenlernen wollte und weil ich alte Menschen mag. Anfangs war ich etwas nervös, aber die Gottesdienstbesucher waren sehr freundlich und haben mit uns zusammen den Gottesdienst aktiv gestaltet.
Passend zur Predigt hatte ich Schiffchen zur Geschichte von der Sturmstillung gebastelt, über die sich die Gottesdienstbesucher auch gefreut haben.
Ich hatte dann einfach Lust, weiter mitzumachen, weil die Gottesdienste im HTS etwas ganz Besonderes sind. Sie sind sehr familiär und persönlich gestaltet. Es wird oft mit Gegenständen und Symbolen von Gott erzählt. Da gestalte ich beim Erzählen dann mit.
Am meisten gefällt mir, wenn die alten Menschen sich über die Gemeinschaft und unsere gebastelten Sachen freuen. Es ist auch sehr schön mitzuerleben, wenn sich die alten Menschen im HTS über den Trost von Pfarrerin Trippel freuen. Z.B. wenn sie über jemanden trauern oder einfach traurig sind. Ein besonderer Moment war für mich, als wir das Abendmahl zu den alten Menschen auf die Zimmer gebracht haben. Neben Brot und Traubensaft haben wir eine brennende Kerze und ein Kreuz getragen, was das Abendmahl besonders feierlich gemacht hat.
Finja Bertram