Sie haben richtig zusammengezählt – hier liegen 1 Euro und siebzig Cent. Dieser Betrag steht einem Menschen in extremer Armut pro Tag durchschnittlich zur Verfügung. Das Kinderhilfswerk UNICEF hat in einer Studie veröffentlicht, dass jedes fünfte Kind im Jahr 2013 in Entwicklungsländern in einem Haushalt lebte, der im Schnitt über nicht mehr als diesen Betrag pro Person und Tag zur Verfügung hatte. Das Ausmaß der Armut wird besonders deutlich, wenn man sich die von Armut betroffenen Kinder anschaut. Weltweit leben rund 385 Millionen Kinder in solch bitterer Armut, u.a. in Ländern Afrikas südlich der Sahara und im südlichen Asien.
Kinder leiden besonders unter der Armut. Hunger, Krankheiten, Entbehrungen und Schutzlosigkeit wirken sich auf die körperliche und geistige Entwicklung eines Kindes aus: Viele Kinder und Jugendliche müssen, teilweise seit frühester Kindheit, einen eigenen Beitrag zum (Über-)Leben ihrer Familien leisten, wenn es denn überhaupt möglich ist, bei ihrer Familie zu leben. Oft genug erleiden Kinder Gewalt und Repressionen und können sich nirgendwo sicher fühlen. Sie leben zu Millionen auf und von der Straße, sie werden verjagt, ausgebeutet, misshandelt und malträtiert. Oft genug geschieht dies durch Personen, die ihnen eigentlich Schutz bieten sollten.
Brot für die Welt versucht über viele Ansätze, diesen Kindern zu helfen und ihnen Hoffnung zu geben. Denn: Jedes Kind hat das Recht auf ein menschenwürdiges Leben.
Auch in diesem Jahr wird deutschlandweit in allen Weihnachts-Gottesdiensten zu Spenden für die Projekte von Brot für die Welt aufgerufen, die Kindern Hoffnung geben sollen. Oft weiß man nicht so recht, wofür die Spenden eingesetzt werden. Daher an dieser Stelle einige Beispiele.
Um Straßenkindern ein wenig Sicherheit zu geben, hat Brot für die Welt in vielen Ländern Anlaufstellen eingerichtet, in denen sie Zuflucht finden können, sich säubern können, Mahlzeiten erhalten und Schutz finden. Ziel ist es, diese Kinder wieder in Familien und Gemeinschaften zu integrieren, ihnen ein Leben in Würde und Selbstachtung zu ermöglichen.
166 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren gehen regelmäßig und mehr als nur einige Stunden pro Woche einer Tätigkeit nach. 74 Millionen dieser Kinder erledigen Arbeiten, die als gefährlich für ihre körperliche und seelische Entwicklung angesehen wird - eine erschreckende Zahl. Dazu zählen eine Arbeitswoche von 43 Stunden, besonders schwere Arbeiten (z.B. im Steinbruch) oder sie stehen in Schuldknechtschaft, werden als Kindersoldaten oder Drogendealer missbraucht oder zur Prostitution gezwungen. Um diesen Kreislauf aus Armut und Ausbeutung zu durchbrechen, setzt sich "Brot für die Welt" dafür ein, dass solche Kinder Zugang zu Bildung erhalten, um später ein besseres Leben führen zu können.
10 Millionen Kinder leiden weltweit unter Kriegsfolgen. Über 4 Millionen sind verstümmelt oder behindert, mehr als 200.000 wurden als Kindersoldaten missbraucht. Weitere 15 Millionen schlagen sich als Flüchtlingskinder durch. "Brot für die Welt" unterstützt Organisationen, die zur Aufarbeitung traumatischer Kriegserlebnisse und zur Versöhnung beitragen.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Ich finde, jedes Kind, das in den hier beschriebenen Verhältnisse leben muss, ist eines zu viel. Jede Spende wird daher dringend benötigt, um diesen Kindern einen kleinen Schimmer Hoffnung geben zu können - Gottes Segen für jeden Euro, den Sie in den Klingelbeutel legen.
Weitere Informationen über die Arbeit von Brot für die Welt für und mit Kindern finden Sie unter: http://www.brot-fuer-die-welt.de/
Carola Heuschkel-Kubis
6 Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.
7 Ein jeder, wie er's sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.
2. Korinther 9